Du bist Lehrer oder Lehrerin?

Und merkst du oft ganz viel, allein beim Blick auf die Gesichter deiner Schüler, wenn du in eine Klasse kommst?

Vor einigen Wochen haben wir auf diesem Blog Erfahrungen und Auswertungen einiger Teilnehmer unseres Seminars „MAP PRAXORIA – von der Praxis zur Theorie von MAP“ veröffentlicht.

Irene y Amanda, zwei junge Lehrerinnen mit einiger Erfahrung haben uns vor kurzem ihr Feedback zu diesem Seminar zukommen lassen. Ihre Worte sind sehr interessant, weil sie eine Antwort auf Beobachtungen, Sorgen und Ängste vieler Lehrer sind. Denn als Lehrer sieht man sehr viel, schon allein, wenn man in einen Klassenraum tritt. Oft fragen mich Lehrer: Was kann ich als Lehrer machen? Ich seh´ doch, dass es diesem Schüler oder jener Schülerin nicht gut geht.

Als Lehrer sind wir die Schnittstelle zwischen einem Schüler (der oder die sich oft nicht traut, Hilfe zu suchen, nicht weiß, wo er oder sie suchen soll, was mit ihm oder ihr eigentlich los ist…) und Fachleuten, die einen jungen Menschen dabei begleiten, in sich Lösungen zu suchen für die unterschiedlichsten Probleme, unter denen er oder sie leidet. Wir Lehrer sollten sehr darauf vertrauen, dass der größte Schritt getan ist, wenn sich ein Schüler an uns wendet oder sich öffnet, z.B. dank einer ganz simplen Nachfrage, die wir ihm oder ihr gestellt haben.

Danach geht es darum, diesen jungen Menschen durch unsere Anwesenheit und durch unser Zuhören zu begleiten – diesen Menschen, der Vertrauen in uns gefasst hat und uns gezeigt hat, dass er oder sie leidet. Irene schreibt: “Ich habe sehr viele positive Schlüsse für meinen Alltag ziehen können: Wie ich mit Eltern und Schülern spreche. Wie ich ihnen zuhöre. Wie ich mit Schülern umgehe. Wie ich die Menschen, mit denen ich Umgang habe, behandle oder wie ich besser mit ihnen umgehen kann. Die absolute Notwendigkeit, nicht zu urteilen. Mich auch zu hinterfragen und trotzdem zu wissen, dass ich Dinge und Situationen beim Namen nennen kann.“

Herzliche Einladung, ihre Erfahrung nachzulesen…

Mit welchen Erwartungen hast du am Seminar teilgenommen?

Seitdem ich MAP kenne – von dem, was ich im Netz gelesen haben und dank Erzählungen verschiedener Personen, hatte ich den Eindruck oder mehr noch die Sicherheit, dass MAP “funktioniert“. Ich finde sehr anziehend, dass man in MAP so umfassend arbeitet, weil man davon ausgeht, dass alles, was ein Mensch erlebt, von Bedeutung sein kann, so unscheinbar es auch aussieht.

Ich empfehle MAP vielen Menschen und wollte es jetzt einmal aus erster Hand erleben: Wie die Umsetzung aussieht, die, so mein Eindruck, so erfolgreich ist. Welche und wie Fragen gestellt würden oder nach welchem Schema gearbeitet würde. Ich wollte MAP als Methode direkt “erleben”.

Was hat dich überrascht?

Mich hat überrascht, dass sozusagen wirklich alles Einfluss auf uns hat, und dass die innere Welt eines Menschen einen ganz großen Einfluss auf das Leben einer Person hat.

Und gleichzeitig ist IN MIR alles, was ich brauche, um ein glückliches Leben zu führen. Und es macht mich glücklich zu sehen, dass wirklich jeder es schaffen kann, im Einklang mit sich selbst zu leben, egal, was uns in unserer persönlichen Geschichte passiert ist; dass wir eine hohe Lebensqualität erreichen können, wenn wir verstehen, wer und wie wir sind und was uns alles geprägt hat. Eines der Dinge, die mir an MAP besonders gefallen, ist, dass man hier Menschen keine Etiketten aufklebt, also eine Person nicht verurteilt, sondern gemeinsam betrachtet, was jeweils hinter bestimmten Verhaltensweisen steckt und darauf aufbaut. In diesem Sinne ist es beeindruckend zu sehen, wie das Innere eines Menschen die jeweilige Sitzung lenkt und eben nicht der Coach MAP. Und das scheint mir persönlich die Stärke oder das Plus dieser Methode zu sein.

Mich hat außerdem überrascht, wie jedes Thema, das hinter dem inneren Erleben steht (verschiedene Formen von Mobbing, Beziehungen, Einsamkeit, Isolierung, Leadership, Reife, Gerechtigkeit, Liebe, Vertrauen, verschiedene Arten und Weisen von Kommunikation, das Verständnis verschiedener Emotionen usw.), wie also jedes Thema sehr bildlich besprochen wird, damit der oder die Coachee es auf einer intuitiven Ebene versteht, verinnerlicht und damit Tools und Mittel hat, die im Alltag angewandt werden können.

Mich hat dann weiterhin überrascht zu sehen, wie genau mit dem Coachee gearbeitet wird: Wie viel Zeit investiert wird zu vertiefen und sich wirklich einen Überblick über das Leben dieser Person zu verschaffen; wie genau zugehört wird und auf einer sehr persönlichen Ebene begleitet wird. Es ist überraschend zu sehen, wie auf so einfache Art und Weise so viel gelöst werden kann. Mir ist noch deutlicher geworden, dass man in MAP sehr gründlich arbeitet und dass auf unterschiedlichstem Wege, auf direktem und indirektem Weg, die Person als Ganze behandelt wird, und dass es das ist, was hilft und wirkt.

Und dann hat mich die Einfachheit, die Ehrlichkeit und der Mut der Freiwilligen überrascht. Und wie häufig wir uns selbst begrenzen, wie sehr viele Dinge uns schon vor unserer Geburt prägen und jeder Input, den wir im Laufe unseres Lebens erfahren. Und dass genau dann, wenn wir scheinbar die Kontrolle zum Beispiel über unser Sprechen verlieren, wir sehr viel über uns erfahren.

Was macht dich nachdenklich?

Zu wissen, dass wir auf alles, worauf wir reagieren, aus einem bestimmten Grund reagieren. Dass wir lernen können, glücklicher zu leben, wenn wir uns selbst besser verstehen – und dass wir uns sehr häufig nicht kennen. Eigentlich würde es jedem gut tun, MAP zu machen. – Mich macht nachdenklich, wie viel Zeit es kostet, sich selber oder eine andere Person kennen zu lernen und wie wertvoll die Begleitung an der Seite von jemandem, der eine so tiefe Menschenkenntnis hat, ist.

Mich mach außerdem nachdenklich, wie in MAP Tools vermittelt werden, um notwendige Veränderungen vornehmen zu können. Und wie ich auf der anderen Seite mich sehr identifiziert gefühlt habe und vieles auf mein eigenes Leben habe übertragen können.

Es ist notwendig, auch kleinste Details zu beobachten und sich bewusst zu sein, wie sie uns treffen können: Sprache macht so viel aus, sowohl die Verbale als auch die Körperliche. Ich habe bisher gedacht, dass ich eigentlich schon nicht schlecht darin bin, beides zu beobachten und vieles zu dekodieren – aber jetzt habe ich doch bemerkt, wie viel da noch Luft nach oben ist. Ganz persönlich merke ich, dass es mir helfen würde, mich häufiger zu fragen, „Wer-ich-hier-und-jetzt-bin“ und mich nicht von einzelnen Teilaspekten meines Lebens abhängig machen oder absorbieren lassen sollte. Das führt zu Unzufriedenheit und Ungleichgewicht.

Was, würdest du sagen, ist das Plus von MAP?

Das Plus ist, dass, sobald erst einmal das Unbewusste bewusst gemacht wird, es das Angebot gibt, weiterhin begleitet zu werden. Hier wird vertieft und all das in Bezug gesetzt, was peu à peu von innen kommt. Für mich ist diese kontinuierliche Begleitung der Grund für den Erfolg von MAP.

Wo denkst du gibt es ein Vorher – nachher?

Ich denke, dass die Subjektiv Signifikante Vorgeschichte (ein Fragebogen, den man zu Beginn des Coachings ausfüllt) dem Coach sehr dabei hilft, sich einen Überblick zu verschaffen und dem/der Coachee, was alles bedeutsam in seinem/ihrem Leben war. Nach der BEI (Bewusste Erforschung des Inneren) tritt diese innere Dimension noch viel Stärker hervor, wenn man nämlich die Subjektiv Signifikante Vorgeschichte und die BEI verbindet: Dann bekommt plötzlich so vieles Sinn, weil der/die Coachee sich bewusst wird, was sie/ihn alles geprägt hat.

Ausgehend von deiner beruflichen Perspektive: Was hat dir am meisten gefallen? Kannst Du Dir vorstellen, dass du nach diesem Seminar auf eine andere Art und Weise arbeitest oder mit deinem sozialen, beruflichen etc. Umfeld zu in Beziehung trittst?

Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule. Und ganz klar habe ich sehr viele Dinge mitnehmen können für meinen persönlichen Alltag: Wie ich mit Eltern und Schülern spreche. Wie ich ihnen zuhöre. Wie ich mit Schülern umgehe. Wie ich die Menschen, mit denen ich Umgang habe, behandle oder wie ich besser mit ihnen umgehen kann. Die absolute Notwendigkeit, nicht zu urteilen. Mich auch zu hinterfragen und trotzdem zu wissen, dass ich Dinge und Situationen beim Namen nennen kann.

Gab es auch etwas, was dir nicht gefallen hat?

Mir hat alles gefallen. Ich beglückwünsche euer Team für diese geniale Arbeit, die ihr leistet: Ihr helft wirklich vielen Menschen. Und ich würde euch gerne danken für die Möglichkeit, die ihr mir geboten habt, MAP sozusagen von innen kennenzulernen. Danke!

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